Musikpavillon Innsbruck
Nach zwei Jahren wurden die Renovierungsarbeiten am Musikpavillon im Hofgarten Innsbruck im September 2020 abgeschlossen.
Die Burghauptmannschaft Österreich sanierte von 2018 bis September 2020 den Musikpavillon im Hofgarten Innsbruck. Ziel des Projekts war es, offensichtliche bauliche Mängel wie Putzabplatzungen, Risse, rostige Dacheindeckungen, zersetztes Dachstuhlgehölz sowie verwitterte Steinoberflächen zu ersetzen und die elektrische Stromversorgung zu erneuern. Weiters wurde die Fassadenfarbe durch die Abnahme von Farbschichten auf ihre Erstfassung aus dem 18. Jahrhundert zurückgeführt. Durch das Abtragen des Putzbestands im Inneren des Pavillons wurden an den Wänden sehr wertvolle, historische Malereien entdeckt, die in zum Teil sehr aufwendigen Arbeitsschritten freigelegt und konserviert wurden. Die Malereien sind nun wieder für Besucherinnen und Besucher sichtbar.
Die Absenkung des Fußbodenniveaus ermöglichte den Einbau von nach innen öffnenden Toren, wie sie bereits für das Kaiserliche Sommerhaus, als das der Musikpavillon errichtet wurde, belegt sind. Um sich dem historischen Erscheinungsbild weiter anzunähern, wurden auch Fenster eingebaut, die gleichzeitig das Gebäude vor Witterung, Beschädigung und Beschmierungen aller Art schützen sollen.
Im Beisein von Frau Bundesminister Dr. Margarethe Schramböck, sowie von Burghauptmann HR Sahl und dem stellvertretenden Burghauptmann HR Wimmer wurde der Musikpavillon am 14. September 2020 feierlich neueröffnet. Für die musikalische Umrahmung des Festaktes sorgte das Innsbrucker Salonquintett.
Dank gebührt den Kolleginnen und Kollegen der zuständigen Bauabteilung, insbesondere Christian Ehrensperger sowie allen Partnern und beteiligten Firmen.
Historischer Abriss
Die Ursprünge des heutigen Hofgartens lassen sich bis zum Ende des 14. Jahrhunderts zurückverfolgen, als Herzog Leopold IV an dieser Stelle bereits Obst- und Gemüsegärten anlegen ließ. Die älteste erhaltene Ansicht des Hofgartens stammt aus dem Jahr 1649. Ehe der Garten 1763 unter Maria Theresia im Stile des Barocks umgestaltet wurde, wurde 1733 in dessen Zentrum ein Kaiserliches Sommerhaus, der heutige Musikpavillon, erbaut. Die heute noch sichtbare Gartengestaltung geht auf das 1857 zurück, als der Hofgarten seine letzte Umgestaltung in einen Englischen Landschaftspark erfuhr.
Um 1830 wurde das Kaiserliche Sommerhaus in einen Pavillon umfunktioniert und mit Gittern und Fenstern versehen. Das eingeschossige Gebäude besteht aus Drittelachsen, wobei die mittlere an jeder Seite durch Dreiecksgiebel mit plastischem Bindenschild betont ist. Der Pavillon besitzt einen walmdachbekrönten Dachaufbau und ist mit Fenstern versehen.
Historische Eckdaten
1733 | Neubau Kaiserliches Sommerhaus |
1747 | Garten wurde verpachtet |
1763 | Umbau der Anlage in einen barocken Ziergarten unter Maria Theresia |
1830 | Garten wurde neugestaltet und öffentlich zugänglich gemacht |
2018-2020 | Generalsanierung Musikpavillon |