Ausgewählte historische Brandereignisse in der Hofburg Wien
1668: 23. auf den 24 Februar, kurz nach 1:00 Uhr früh |
Brand des Leopoldinischen Traktes |
Es brannte der erst kurz zuvor fertiggestellte und von Kaiser Leopold I., als auch von Kaiserin-Witwe Eleonore de Gonzaga (Witwe Ferdinands III.), bezogene Leopoldinische Trakt der Hofburg völlig ab. Sämtliche Bewohner, wie auch die Kaiserinwitwe und Erzherzoginnen wurden in Sicherheit gebracht. Man versuchte die wertvollsten Ausstattungsstücke zu bergen, allerdings hatten sich auch schon zahlreiche Plünderer eingefunden. Teile der Dächer der Amalienburg und des Schweizer Traktes wurden abgedeckt, um ein Übergreifen des Brandes zu verhindern. Auch der Südwestturm der Burg hielt stand und verhinderte eine weitere Ausbreitung des Feuers. Bald nach dem Brand gab der Kaiser den Auftrag, den Trakt wiederaufzubauen. Die neuen Maße sollen sein: Länge von 74 Klafter und 3 Schuh – gegenüber 52 Klafter des abgebrannten Hauses. Freilich ging der Wiederaufbau nicht so schnell voran, wie Kaiser Leopold I. es gerne gesehen hätte. Vor allem, weil die finanziellen Mittel nicht vorhanden waren. |
1699: 16. Juli |
Der Brand des Comoedi Saales |
Im Jahre 1699 ordnete Kaiser Leopold I. eine Generalsanierung an. Diese war für die Hochzeitsfeierlichkeiten zwischen Thronfolger Joseph I. mit der Prinzessin Amalie Wilhelmine notwendig geworden. Am 16. Juli 1699 brach ein Brand, wahrscheinlich durch Firniss sieden, aus. Der Theatersaal wurde zerstört, auch die alte Burg (heutiger Schweizertrakt), die Gemächer der Kaiserin und auch der Bereich des Südturmes wurde in Mitleidenschaft gezogen. Die Außenmauer und der Augustinergang überstanden den Brand. Am 28. Jänner 1700 konnte bereits eine Festaufführung der Oper L´Alceste gefeiert werden. |
1848: 31. Oktober zwischen vier und fünf Uhr früh |
1848 - Revolution, Brand des Augustiner Traktes |
Das Feuer war im Dach der Hofbibliothek ausgebrochen und breitete sich bis zum Gebäude der heutigen Albertina aus. Der Brand konnte erst am dritten Tag vollständig gelöscht werden. Der Schaden in der Hofbibliothek, vor allem durch Wasser, hielt sich in Grenzen; etwa 900 Bände mussten neu gebunden werden. Infolge der Hitze und Rauchentwicklung wurde das Kuppelgemälde stark in Mitleidenschaft gezogen. Es wurde im Jahr 1850 durch Josef Geyling wiederhergestellt. |
1870: 10. Dezember um 22:20 Uhr |
Brand des physikalischen- astronomischen Institut in der k.k. Hofburg |
Am 10.Dezember 1870 um 22:20 Uhr wurde das Zentral-Löschamt vom Burghauptmann verständigt, dass im Schweizerhof der Hofburg ein Brand ausgebrochen ist. Der Brand bedrohte nicht bloß den Schweizertrakt, sondern auch den Augustinergang, den Prunksaal, die Hofkapelle und den Rittersaal. Rasch wurden Spritzen aus Mariahilf, Leopoldstadt, Neubau und Josefstadt nachalarmiert. Die Appartements der kaiserlichen Familie wurden evakuiert. Nach 2:00 Uhr hatte man das Feuer unter Kontrolle und um 3:30 Uhr war der Brand gelöscht. |
1907 | Brand in der k. k. Hofapotheke |
1907 brach ein Brand in der Hofapotheke aus. In einem Magazin im Untergeschoss entzündeten sich Schachteln mit Medikamenten. Das Feuer hatte am Anfang nur eine geringe Ausdehnung. |
1912: 3. Oktober |
Brand in der k. k. Hofapotheke |
Am 3. Oktober 1912 brach, ebenfalls im Untergeschoss, ein Brand aus. Der Brand wurde hierbei von Passanten bemerkt. Der Brand ist im zweiten Kellergeschoß ausgebrochen. Der Brand konnte von der Hoffeuerwache gelöscht werden. Als Brandursache konnte eine "Explosion" des Dampfkessels, in Folge einer wahrscheinlichen Überheizung eruiert werden. |
1992: 27. November, kurz nach 1:00 Uhr früh |
Redoutensäle |
Am 27. November 1992 kurz nach 1:00 Uhr früh entdeckt ein Mitarbeiter des Wachdienstes bei seinem Kontrollgang durch eine Dachbodenöffnung den Brand im großen Redoutensaal. Während 240 Feuerwehrmänner den Großbrand bekämpfen, riegelt die Polizei die Innenstadt ab und evakuiert 60 Wohnparteien aus den anschließenden Bereichen der Wiener Hofburg. Die Alarmstufe wird sukzessive bis zur vorletzten Stufe 7 erhöht. Um 2:30 Uhr stürzt die Decke des großen Redoutensaals ein. Eine halbe Stunde später brennt der Dachstuhl des gesamten Gebäudebereiches. 69 Lipizzaner werden in den nahegelegenen Volksgarten gebracht, tausende wertvolle Bücher aus dem Prunksaal fortgeschafft. Gegen 6:00 Uhr ist die Gefahr weitgehend gebannt. Am 28. November um 8:15 Uhr meldet die Feuerwehr "Brand aus" Insgesamt waren rund 600 Einsatzkräfte vor Ort, zwölf von ihnen wurden leicht verletzt. Es wurden durch den Brand ca. drei Prozent der Bausubstanz (45.000 Raummeter) der Hofburg in Mitleidenschaft gezogen. |
2012: 19. Juli um 11:12 Uhr |
Kurz vor Mittag rückte die Betriebsfeuerwehr Hofburg Wien zu einem Brandmeldealarm im Palmenhaus aus. Bei der Erkundung stellte sich heraus, dass es im Keller durch brennende Jutesäcke zu einer Rauchentwicklung gekommen war. Sofort wurde der Atemschutztrupp aktiviert, der die weitere Erkundung übernahm. Zeitgleich wurde die Berufsfeuerwehr der Stadt Wien verständigt. Der Trupp ging mit einem C-Rohr eines Wandhydranten vor. Um 14:07 Uhr wurden die letzten Jutesäcke entfernt und es konnte "Brand aus" gegeben werden. Um 15:36 Uhr konnte die Mannschaft in die Feuerwache einrücken und die Einsatzbereitschaft wurde wiederhergestellt. |